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Tag Archives: activism

Neue “Musik mit Message” ist fertig

25 Saturday Feb 2017

Posted by shroombab in Music, Text, Uncategorized

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activism, bass, femalepressure, internet, internetofthings, iot, music, technology, trap

Wie ihr wisst, habe ich 2015 das Projekt „Musik mit Message“ gestartet. Dabei geht es darum, ganz bewusst Musik mit Aktivismus zu kombinieren, um Menschen über Kunst- und Kulturprojekte auf gesellschaftlich relevante technologische Entwicklungen aufmerksam zu machen. Im Oktober 2016 erschien dazu die fantastische “We Killed Privacy Remix LP”.

Elevate Festival
Jetzt geht das Projekt weiter mit einem neuen Song und einer neuen Sängerin. Es bleibt von Beats, Text und Vocals als zu 100 % female power.

Bei “Smart Lies, Spooky Spies” hat mich Romana aka MC Rome aus Graz tatkräftig hinter dem Mikrophon unterstützt. Wir werden am 1. März 2017 bei der Eröffnung des Elevate Festivals, die im Dom am Berg von 20-22 Uhr stattfinden wird, gemeinsam auf der Bühne stehen, um den Song live zu präsentieren. Ich bin schon ein wenig aufgeregt und in Vorfreude!

Soundcloud
Wer schon besonders neugierig ist, kann schon reinhören. Auf Soundcloud haben das Projekt ja schon “einige Nutzer” (well, rund 18.000, um genauer zu sein) entdeckt…  da kann und will ich es euch auch nicht mehr länger vorenthalten.

Was dahinter steckt
Bei “Smart Lies, Spooky Spies” geht es übrigens, wie der Titel schon sagt, darum, dass uns heutzutage viele technische Geräte als intelligent verkauft werden, die unser aller Leben erleichtern sollen, das oft nur bedingt bis gar nicht tun, sondern uns stattdessen ausspionieren. Da wären etwa die smarten Glühbirnen oder Kaffeemaschinen, die man per App steuern kann.

Wer, bitte schön, wartet gerne 30 Minuten lang, bis er das Licht wieder einschalten kann, weil sich seine Glühbirne gerade ein Update runterlädt? Und was bringt es nochmal, wenn man vom Bett aus die Kaffeemaschine per App ansteuern kann, dann aber erst recht aufstehen muss, um sich die Tasse ins Schlafzimmer zu holen? Das ist nicht viel mehr als Bequemlichkeit.

Aber zu welchem Preis? Was passiert, wenn die Kaffemaschine sich eines Tages mit den gespeicherten Fitness-Daten verbindet und einem die nächste Tasse Kaffee aus Gesundheitsgründen verbietet, weil ansonsten die Versicherung, der diese Daten ebenfalls vorliegen, aussteigt?

Auch die “Quantified Self”-Bewegung wird im Song kritisch unter die Lupe genommen. Natürlich habe auch ich mich schon einmal dabei ertappt, wie mein Kopf mir an einem freien Sonntag, den ich faul auf der Couch lungernd verbracht hatte, gesagt hat: “Du musst dich jetzt aber ein bisschen bewegen, sonst zeigt dein Schrittzähler am Smartphone am Ende des Tages 0 an.”

Wie dumm ist das denn bitte? Ein paar Runden um den Häuserblock drehen, nur um sein Smart Watch zufriedenzustellen, die ansonsten dauernd blinkt und einen darauf aufmerksam macht, dass man heute sein Fitness-Ziel noch nicht erreicht hat?

Am Ende des Songs, schreibe ich:

Who are we?
It seems we are free
But we traded control
Like a Bullethole

We are dependent on machines
addicted to screens
logging our lifes
with little spies

Let’s disconnect our brain
and get get back power and gain!

Ich würde mich daher freuen, wenn ihr ein wenig darüber nachdenkt. Dann hat meine “Musik mit Message” ihre Wirkung getan. Ach ja – und falls ihr das wunderbare Werk unterstützen wollt: Über Bandcamp könnt ihr den Titel, der wieder unter Creative Commons Lizenz erschienen ist, käuflich erwerben. Danke im Vorhinein!

PS: Eine eigene WordPress-Seite für das Projekt gibt es auch.

PS 2: Dieses Mal wird es keine organisierte Remix-Aktion geben. Künstler, die daran Interesse haben, können sich natürlich trotzdem melden und ich schicke euch die Vocal-Samples gerne zu. Stattdessen wird es dazu ein “Literature with a message”-Projekt geben. Ich halte euch diesbezüglich auf dem Laufenden!

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Edit-a-thon: Künstlerinnen für die Wikipedia

08 Wednesday Feb 2017

Posted by shroombab in Text, Uncategorized, Video

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activism, art & feminism, elevate festival, graz, internet, wikidata, wikimedia, wikipedia

Gemeinsam mit Claudia Garad von der Wikimedia Österreich co-organisiere ich am 4. März in Graz im Rahmen des Elevate Festivals einen Edit-a-thon. Einen was? Einen Editier-Marathon. Dabei geht es darum, gemeinsam namhafte, relevante Künstlerinnen in die Wikipedia einzutragen, oder Artikel um Fotos und Text zu ergänzen sowie beim Datenprojekt Wikidata anzulegen.

Die Idee, gerade Art & Feminism miteinander zu kombinieren, ist nicht neu, findet aber in dieser Form zum ersten Mal in Österreich statt. Art & Feminism (zu deutsch Kunst und Feminismus) ist ein jährlich stattfindender, weltweiter Wikimarathon (auch Edit-a-thon) mit namenhaften Partnerorganisationen wie dem Museum of Modern Art (MOMA) in New York oder der Tate Britain in London.

Warum mach ich das?
Mein persönlicher Bezug dazu: Ich habe erst kürzlich an meinem ersten Mapathon teilgenommen und war bereits bei diversen Hackathons dabei. Und kann euch daher sagen: So etwas macht Riesenspaß! Gemeinsam etwas Sinnvolles zu tun und dabei auch noch etwas zu lernen ist eines der schönsten Dinge, die man überhaupt tun kann. Und die Wikipedia ist für mich eines der Vorzeigeprojekte im Bereich Kollaboration, Schwarmintelligenz und Netzkultur.

Als Medienvertreterin und als Musik-Produzentin ist mir außerdem immer wieder aufgefallen, wie wenig Frauen aus der Szene – sei es Journalismus oder Musik-Produzentinnen oder auch Video-Künstlerinnen – tatsächlich einen eigenen Wikipedia-Eintrag haben, obwohl sie den durchaus strengen Relevanz-Kriterien der deutschen Wikipedia-Fassung entsprechen. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn möglichst viele von euch kommen können und mitmachen!


Hier folgt noch der Ankündigungstext mit allen Informationen, die ihr dafür baucht:

Wikipedia ist mehr als eine Webseite – sie ist mittlerweile ein Symbol für eine offene, kollaborative Netzkultur, eine der seltenen Sphären des Internets, in der weder kommerzielle noch politische Interessen im Vordergrund stehen. Vor allem aber kann nicht nur konsumiert, sondern produziert werden, denn die Inhalte der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte wie Wikidata stammen von Freiwilligen, darunter einige ExpertInnen und zahlreiche Laien – Menschen wie du und ich.

Doch obwohl der Zugang zum Editieren jeder und jedem offen steht, spiegeln die Wikimedia Communities meist nicht den Bevölkerungsdurchschnitt wider. Zahlreiche Gruppen sind unterrepräsentiert; Frauen z.B. machen gemäß aktueller Schätzungen nur rund zehn Prozent der aktiven Freiwilligen aus. Das macht sich in Folge auch in den Inhalten bemerkbar: Biographien zahlreicher verdienter Frauen fehlen oder sind ausbaufähig, ebenso von Persönlichkeiten mit LSBTTIQ-Hintergrund, also lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, transsexuelle, intersexuelle und queere Menschen.

Im Rahmen unseres Edit-a-thons, also Editier-Marathons, möchten wir dazu beitragen, dass sich das zum Positiven verändert und laden alle Feministinnen und Feministen sowie Menschen aller Geschlechteridentitäten ein, gemeinsam mit uns Wikipedia und – anlässlich des Open Data Days – auch Wikidata mit Artikeln und Daten zu Künstlerinnen aus unterschiedlichen Bereichen wie Musik, Film, Literatur, Theater, Kunst und Kultur, zu bereichern.

Eckdaten
Samstag, 4. März, 2017. Von 13 bis 19 Uhr. Im Rotor – Zentrum für zeitgenössische Kunst (Volksgartenstraße 6a, 8020 Graz). Bitte bringe den eigenen Laptop mit! 

Es sind keine Wikipedia- und Wikidata-Vorkenntnisse nötig. Wer sich aber schon ein bisschen vorbereiten möchte findet hier knackige Online-Tutorials: https://www.youtube.com/channel/UCfJqLh2xfJMIwwf2NiT6eJg

PS: Das Elevate Festival hat auch sonst ein wirklich umwerfend tolles Programm. Im Bereich Diskurs & Aktivismus geht es um Big Data, und auch das Musik & Kunst-Programm kann sich sehen lassen! Es lohnt sich auf jeden Fall, hinzukommen!

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Ich hab da mal eine LP veröffentlicht…

15 Tuesday Nov 2016

Posted by shroombab in Music, Text, Uncategorized

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activism, art, breakbeat, electronic music, lp, music, privacy, technology

Skandal: Ich bin nicht zum Bloggen über mein eigenes LP-Release gekommen! Auch jetzt habe ich nicht wirklich Zeit, daher poste ich hier jetzt auch nur den Link zur Musik und den Pressetext zum Release und verweise euch auch auf das Interview, das ich “The Gap” gegeben habe. Dort gibt es auch: “meine persönlichen Top 3 der Do’s and Dont’s, wenn man seine Privatsphäre sehr gerne mag” zu lesen – also unbedingt auschecken! 

Aber jetzt zur We Killed Privacy LP!

Bei der Privacy Week in Wien, die Ende Oktober eine Woche lang in Wien stattfand, lief auch einer meiner Remixes und ich durfte am Panel “Die Querdenker, die Lauten und die Unbequemen” ein bisschen was über meine Ansichten zu Kunst, Kultur und Aktivismus sowie die zeitnah erschienene LP beisteuern. Am Vortrag gab’s meinen Vortrag “Privacy Fails” (zu dem ich auch noch was bloggen will, stay tuned!).

privacy_week-panel-shroombab-jinxx

So und hier nun die Hintergründe zur LP in Form eines Pressetextes (daher der Wechsel vom “Ich” in die dritte Person):

Shroombab präsentiert die “We Killed Privacy Remix LP“ mit sieben Remixes von ihrem Song mit Kitsune in den Styles Breakbeat, Dub, Roots Reggae, Drum&Bass, Techno und Trap. Die LP ist seit 24. Oktober auf iTunes, Amazon, Deezer, Spotify & Co erhältlich sein. Die Remixer sind namentlich: Kid Atari, Polarity, Alpha Roots Dub Project, Joachim Losehand, Freizeitlärm, Franjazzco & DMG. Die Werke stehen unter einer Creative Commons Lizenz (CC BY 3.0), was so viel bedeutet wie: Jeder kann die Remixes weiter remixen!

Musik mit Message
Shroombab hat 2015 das Projekt „Musik mit Message“ ins Leben gerufen. Dabei geht es darum, ganz bewusst Musik mit Aktivismus zu kombinieren, um Menschen über Kunst- und Kulturprojekte auf gesellschaftlich relevante technologische Entwicklungen aufmerksam zu machen.

Das erste Thema, das der Künstlerin am Herzen liegt, ist dabei das Ende der Privatsphäre. Im Song, „We Killed Privacy“ geht es genau darum, wie wir selbst durch unsere Nutzung von technischen Gadgets herbeigeführt haben. Der Spion Smartphone ist schließlich überall dabei.

Remix-Aktion
Im Frühjahr 2016 hat Shroombab eine Remix-Aktion ausgeschrieben und auf diesem Weg sieben Künstler gefunden, die sich daran beteiligt haben. Kid Atari aus Berlin, Grafiker und Visual Designer, hat auch die Cover-Gestaltung übernommen. Das Geld, das mit der „We Killed Privacy LP“ eingenommen wird, wird vollständig an Bürgerrechtsorganisationen, die sich für den Erhalt der Privatsphäre im Netz einsetzen, gespendet. Das sind im Konkreten folgende Organisationen: : AK Vorrat AT (Austria), C3W (Austria), quintessenz (Austria) feat. Big Brother Awards, Digitale Gesellschaft (DE), CCC (DE),  EDRi (Europe).

Warum überhaupt etwas für den Erhalt der Privatsphäre im Netz tun, beantwortet Shroombab mit einem Zitat von Shoshana Zuboff, Professorin an der Harvard Business School aus der FAZ: “Die bloße Tatsache des Überwachungskapitalismus löst Empörung aus, weil sie die Würde des Menschen verletzt. Die Zukunft dieses Narrativs wird abhängen von den (…) empörten Bürgern, die in dem Wissen agieren, dass Effizienz ohne Autonomie nicht effizient, aus Abhängigkeit resultierende Folgebereitschaft kein Gesellschaftsvertrag und Freiheit von Ungewissheit keine Freiheit ist.”

Shroombab übesetzt dieses Zitat folgendermaßen im Kontext ihres Projekts: „Wir müssen das Ende der Privatsphäre im Netz nicht einfach hinnehmen, sondern können als Gesellschaft mitbestimmen. Wir sind keine Geiseln der neuen Technologien, sondern wir selbst haben es in der Hand dafür sorgen, dass neue Technologien zum Wohle der Menschheit eingesetzt werden, und nicht gegen uns!”

 

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Mein Vortrag zum Thema Privatsphäre und Gleichheit im Netz mit zahlreichen Tipps und Tricks

21 Thursday Jul 2016

Posted by shroombab in Text, Video

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activism, netzpolitik, opencommons, privacy, privatsphäre, vortrag

Im Mai 2016 luden mich Magdalena Reiter und Stefan Pawel für einen Vortrag zum Thema “Sind Privatsphäre und Gleichheit im Netz bedroht?” nach Linz zum Open Commons Kongress in den Wissensturm ein. Der 30-minütige Vortrag wurde als Video-Stream von dorftv aufgezeichnet und kann jetzt nachgesehen werden:

//www.dorftv.at/embed/24944

Zum Inhalt:
„Wer die Daten hat, hat die Macht.“ Dieses Zitat des Wiener Filmemachers Werner Boote fasst ein Dilemma zusammen, das sich seit Jahren zuspitzt: Mit Google, Amazon oder Facebook bestimmen US-Konzerne, welche Inhalte wir im Internet zu Gesicht bekommen und damit bestimmen sie auch den Blick auf unsere Welt.

Mit Internet.org hat Facebook in Schwellenländern ein Projekt am Start, das darüber entscheidet, was Millionen von Menschen als „kostenloses Grundangebot im Netz“ zu sehen bekommen. Doch sollte das wirklich ein Konzern bestimmen?

Hinzu kommt, dass wir bei jedem Klick im Netz Spuren hinterlassen, die Rückschlüsse auf unsere Persönlichkeit und Vorlieben zulassen. Die User werden zum Produkt. Wie wir uns die Macht über unsere Daten (teilweise) zurückerobern können – und warum wir das nicht (nur) der Politik überlassen sollten.

Was können wir tun?
+ Open Hardware
+ Open Software
+ Unterstützt Open Source-Projekte
+ Arbeitet an Wikipedia mit
+ Nutzt Open Street Map statt Google Maps
+ Setzt Creative Commons Lizenzen ein
+ Clicktivism hilft, um Konzerne bei kundenfeindlichen Entscheidungen zum Zurückrudern zu bewegen
+ Bei (Online-)Partizipationen mitmachen und mitbestimmen
+ NGOs wie z.B. EDRi oder AK Vorrat unterstützen
+ Selbst Tools entwickeln und einsetzen, die Privatsphäre im Netz schützen
+ Privacy By Design-Entwicklungen fördern
+ Datenschutz und IT-Sicherheit von Anfang an mitdenken bei der Entwicklung weil: Auch Entwickler müssen die Verantwortung übernehmen für das, was sie tun

+ Anonym surfen und suchen:
TOR-Browser verwenden
Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder IXQuick/StartPage verwenden
+ Speichern und Mailen:
Statt Google Drive auf heimische Cloud-Dienste setzen, die Daten nicht in die USA übertragen oder einen eigenen Server aufsetzen und Herr und Frau seiner Daten bleiben.
Europäische E-Mail-Alternativen zu Gmail oder Yahoo verwenden
+ Verschlüsseln:
Mails mit Pretty Good Privacy (PGP)
Am Smartphone: Messenger wie Signal einsetzen und nicht WhatsApp
Schön, dass WhatsApp jetzt verschlüsselt, aber: Metadaten! Aufpassen.

+ Nicht verzweifeln!
+ Organisieren, netzwerken und treffen
in Wien z.B. Netzpolitischer Abend AT (nächster Termin im September im Metalab) oder C3W (Chaos Computer Club Wien)

Kleiner Tipp am Rande: Das an Möglichkeiten aussuchen, das ihr wirklich umsetzen könnt. Nicht überfordern. Weil: IT-Security-Maßnahmen können nur dann funktionieren, wenn sie zur Gewohnheit werden. Es bringt z.B. nichts, Signal zu installieren und dann weiter WhatsApp zu verwenden!

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Remix! No Excuses!

06 Sunday Mar 2016

Posted by shroombab in Music

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activism, creative commons, music, privacy, remix

GERMAN:

Liebe Musik-Produzentinnen und Produzenten unter euch: Es wäre mir eine große, große Freude, wenn ihr euch an der Remix-Aktion beteiligen würdet. Es geht wieder einmal um eine gute Sache. Beim Projekt “Bass of Hope” bin ich auf den Geschmack gekommen, Musik als Ventil zu verwenden, um jemandem zu helfen oder etwas zu unterstützen, das einem am Herzen liegt. Und damit gleichzeitig den Menschen eine Freude zu machen, die der Musik, dann am Ende tatsächlich lauschen. Also eine klassische “Win-Win-Situation”, würde ich es mit Floskeln ausdrücken wollen 😀

Wie ihr wisst, liegen mir gewisse Themen am Herzen. Unter anderem das Thema des Songs “We Killed Privacy”. Dazu habe ich wekilledprivacy.org ins Leben gerufen – eine eigene Website für dieses Projekt, über die sämtliche Remix-Beiträge gesammelt werden sollen – ebenso wie eure Geschichten rund ums Remixen oder eure Gefühle, Motivation, etc. bei der Entstehung.

Warum etwas tun, beantworte ich nun mit einem Zitat von Shoshana Zuboff, Professorin an der Harvard Business School aus der FAZ: “Die bloße Tatsache des Überwachungskapitalismus löst Empörung aus, weil sie die Würde des Menschen verletzt. Die Zukunft dieses Narrativs wird abhängen von den (…) empörten Bürgern, die in dem Wissen agieren, dass Effizienz ohne Autonomie nicht effizient, aus Abhängigkeit resultierende Folgebereitschaft kein Gesellschaftsvertrag und Freiheit von Ungewissheit keine Freiheit ist.”

Sonstiges, das es zu sagen gibt: Ihr könnt euren Style ausleben, es gibt keine Grenzen. Die Frist läuft bis Ende Juli 2016 (Update: Ende Juli statt Ende Juni).  Also “keine Zeit” ist keine Ausrede!!!

ENGLISH:

Dear music producers, it would be a huge pleasure if you would contribute your remix. I am not sure if you heard of “Bass of Hope“, a project I did together with Ira to help people who help refugees (a little bit meta, I know) with a music compilation and a party. I used music as a ventile to do something good – and help. On the other side, people who have the chance to listen to the music, are also delighted by what they hear. Music has so much power! Therefore this is a win-win-situation for everbody, to emphazise this with a phrase.

Therefore I started the project website wekilledprivacy.org. It is all about the end of privacy that we supported ourselves through our behaviour within the internet and the usage of technical gadgets like smartphones that we carry around all the time. It is not our fault that we are in the situation that we are nowadays, but we should not destroy what is left just out of convenience.

Why engage? Please read this short text passage from Shoshana Zuboff, professor at Harvard Business School for FAZ.  “The bare facts of surveillance capitalism necessarily arouse my indignation because they demean human dignity. The future of this narrative will depend upon (…) indignant citizens who act in the knowledge that effectiveness without autonomy is not effective, dependency-induced compliance is no social contract, and freedom from uncertainty is no freedom.”

What else to say? You can strictly do the remix in your own style, there are no limits. The deadline is end of june. So “no time” is no excuse! Spread & take part!

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Mein erster netzpolitischer Talk

17 Sunday Jan 2016

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activism, netzpat, netzpolitik, nopnr

Netzpolitik verfolgt mich beruflich bedingt seit mindestens sieben Jahren, oder anders rum: Ich verfolge Netzpolitik seit diesem Zeitraum. Für futurezone.at habe ich dazu mehrere hundert Artikel verfasst (die genaue Zahl lässt sich trotz Tag Cloud schwer eruieren). 2016 habe ich beschlossen: Es wird Zeit, mein Wissen auch über andere Wege weiterzugeben – nach dem Motto “free my knowledge”. So nun zum ersten Mal als Speakerin geschehen am 2. Netzpolitischen Abend im Wiener Metalab am 15. Jänner 2016.

Auf dem Weg zum gläsernen Passagier

Das Thema Vorratsdatenspeicherung von Fluggastdaten in der EU liegt mir besonders am Herzen, weil es alle Flugreisenden gleichermaßen betrifft (und Flugreisen sind heutzutage kein Luxus mehr). Menschen werden pauschal verdächtigt und Daten für einen langen Zeitraum, fünfeinhalb Jahre, gespeichert.

Aber das Thema ist noch aus einem anderen Grund besonders interessant: Anhand der Fluggastdatenspeicherung lässt sich die Spirale “Terrorismus – Angst – Reaktion – wir brauchen mehr Überwachung”, die sich nach den zweifachen Anschlägen in Paris abgespielt hat, besonders gut nachvollziehen. In meinem Talk nenne ich es die “Terror-Timeline” und hinterfrage, ob ein Mehr an pauschaler Überwachung den Terrorismus wirklich stoppen wird (also nein, eher nicht).

Das wird hier jetzt aber keine Nacherzählung meinerseits, sondern nur ein Hinweis: Der Vortrag wurde aufgezeichnet und ihr könnt ihn euch ansehen oder anhören (ich empfehlen ansehen, weil auch Slides dabei sind).

Sonst noch zu sagen:

Word! Wenn man gehen Vorratsdatenspeicherung ist, empfiehlt @shroombab den @nopnr und @AKVorrat_at zu unterstützten. pic.twitter.com/hoDkKr78jj

— Magdalena Reiter (@maxdalenareiter) 15. Januar 2016

Hinweis

Die netzpolitischen Abende in Wien gibt es seit Anfang Dezember 2015 übrigens regelmäßig. Nach dem Vorbild der netzpolitischen Abende des deutschen Digitale Gesellschaft e. V. treffen sich in Wien am ersten Donnerstag im Monat im Wiener Metalab Interessierte. Also – wir beißen nicht – wer das nächste Mal kommen mag: 4. Februar 2016! Hashtag, um via Twitter am Laufenden zu bleiben, ist #NetzPAT.

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Bass of Hope

05 Saturday Dec 2015

Posted by shroombab in Music

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activism, bassofhope, compilation, electronic music, music, refugees, trainofhope

Diese Woche war äußerst ereignisreich: Nach exakt zwei Monaten Arbeit (die Idee zum Sampler entstand rund um den 6. Oktober) haben Ira & ich unsere fertige Bass of Hope Compilation veröffentlicht! Offiziell vorgestellt haben wir unser Projekt, mit dem wir Train of Hope unterstützen möchten, diese Woche am Montag auf Radio FM4. Was wir mit Moderatorin Esther Chapo über unser Projekt geplaudert haben, könnt ihr hier nachhören:

Unsere #BassofHope-Compilation mit jazzigem Drum’n’Bass, deepen House, verstrahltem Minimal, psychedelischem Goa und PsyTrance, fetten Electro-Swing-Beats, gemütlichen Dub-Vibes, straightem Techno, ein wenig Noise u.v.a. gibt’s jetzt jedenfalls zu einem ziemlich günstigen Preis auf iTunes, Spotify und Amazon Downloads.

Eigentlich ist für jeden was dabei, der elektronische Musik nicht gänzlich hasst, – hört rein – und unterstützt uns beim Helfen der Helfer aus der Zivilgesellschaft – die diese Woche übrigens den Menschenrechtspreis 2015 gewonnen haben. Congrats an dieser Stelle!

Train_of_Hope_Cover_front_web
Train_of_Hope_Cover_back_web

Über die Entstehungsgeschichte meines eigenen musikalischen Werkes “Train of Hope”, das ich zur Compilation beigetragen habe, hab ich ja an anderer Stelle schon einmal gebloggt. Hiermit danke ich noch einmal allen, die mitgewirkt haben und mir ihre Stimme geschenkt haben, aufs Herzlichste!

Am 19.12. gibt es übrigens bei der offiziellen BassofHope-Party im The Loft die Gelegenheit, unsere Compilation als Geschenkebox zu erwerben und für den guten Zweck zu feiern: Alle Einnahmen, die an dem Abend erzielt werden, werden ebenfalls Train of Hope zur Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt. Ich persönlich werde den Abend aber in Salzburg hinter den Turntables verbringen, denn da gibt es mit WeFugees – Tanz für Toleranz ebenfalls einen Charity-Event mit Bass of Hope-Künstlern. wefugees

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Train of Hope: The story behind the song

10 Tuesday Nov 2015

Posted by shroombab in Music, Text

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activism, bassofhope, breakbeat, electronic music, music, refugees, social media, trainofhope

My new song has a very special story. As some of you might know, the initiative Train of Hope was founded, when suddenly thousands of refugees arrived unexpectedly at the train stations in Vienna in the summer month of this year. Many people started to help. The help was mainly organized by the civil society and people over the internet and social media. As an online journalist who writes about social media & activism and music producer, I thought that I want to make my own contribution – in terms of music.

My musical project
For my song Train of Hope I collected 40 voices from people all around the internet & offline – from fans, co-workers, workshop coordinators, trainees, teachers, it-specialists, project managers, radio journalists, programmers, computer nerds, students of informatics & other subjects, my twitter followers, ceos, mums, dads – and even a child contributed to my project. trainofhope-von-sarah-gemalt-mitsarah-

Little Sarah, nearly 8 years old. I was very impressed by her voice and her engagement and her talent! I loved her contribution, so you can hear her more than one time in my song. And Sarah – who was one of the first who was allowed to hear my finished song – was so thankful. She sent me a drawing of her with Train of Hope after listening to my song. I was impressed one more time!

From my heart
For me, recording the song Train of Hope was a heart project. It is my contribution to help in the current situation that Europe has to live with. And my statement in favor for more humanity and less hatred.

Bass of HopeCD_Cover_BassofHope_120x120_preview_flyer(1)
Train of Hope is my contribution to the album sampler Bass of Hope which I compile together with Ira Federspiel from the social media team of Train of Hope. It will be the first single, 19 other artists and 1h 45 minutes of electronic music are part of it. You can expect some bangers alongside chill-out sound and a lot of psy. All we earn with selling the compilation, will be given to the Train of Hope team to help refugees in Austria. Release Date: December 1st! I will blog more on that project soon.

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“Scheiß Internet”-Preis: Die Nominierungsrede für Günther Oettinger

15 Tuesday Sep 2015

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activism, festplattenabgabe, monochrom, netzneutralität, netzpolitik, urheberrecht, wolo15

Gegen das “Scheiß-Internet”, in das sich die jungen Menschen “verkriechen” statt gegen herrschende Strukturen zu protestieren, polterte im Herbst 2008 der damalige ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz auf einem Grazer Diskussionspodium. Auch 2015 können technologiefeindliche Grantler und Grantlerinnen noch immer mit ihren Fehleinschätzungen im öffentlichen Diskurs punkten. Somit wurde auch dieses Jahr wieder der “Wolfgang-Lorenz-Gedenkpreises für internetfreie Minuten” vergeben.

Der Preis wird gestiftet und organisiert vom Wiener KünstlerInnen-Kollektiv monochrom. Das Künster-Kollektiv beauftragt jedes Jahr eine Fachjury, um geeignete Kandidatinnen und Kandidaten auszuwählen. Der Preis wurde nun am Samstag offiziell vergeben und es gibt auch einen Mitschnitt des gesamten Events im Alten Wiener Rathaus mit allen witzig-satirisch, pfeffrigen Nominierungsreden (Audio Teil 1, Audio Teil 2).

12.09.2015, Altes Rathaus (Barocksaal) Wien. #WOLO15: Award-Gala für ausgezeichneten Kulturpessimismus // Fotocredit: Karola Riegler

12.09.2015, Altes Rathaus (Barocksaal) Wien. #WOLO15: Award-Gala für ausgezeichneten Kulturpessimismus // Fotocredit: Karola Riegler

Gewonnen haben 2015 Günther Oettinger (den Haupt- #Wolo15) und Josef Ostermayer und Wolfgang Brandstetter (den Publikums – #Wolo15), für die ich die Nominierungsreden schrieb (Disclaimer: Ich bin seit 2012/13 Jury-Mitglied.) Nachdem ich zahlreiche Anfragen bekommen habe, ob man die Nominierungsreden auch wo online nachlesen könne, komme ich dieser Bitte nach und veröffentliche meine Texte in alter WOLO-Tradition auf meinem Blog (aber: gesprochen klingt’s besser!).

Nominierungsrede von EU-Digitalkommissar Günther Oettinger (2015)

Hey, Mr. Taliban.
„Wenn jemand so blöd ist und als Promi ein Nacktfoto von sich selbst macht und ins Netz stellt, kann [man] doch nicht von uns erwarten, dass wir ihn schützen.“
Mit dieser Aussage fiel Günther Oettinger gleich bei seinem ersten Parlaments-Hearing zum Anwärter des EU-Digitalkommissars auf. Er sagte das völlig ungeachtet dessen, dass die Fotos der Promis eigentlich in einem passwortgeschützten Cloud-Dienst gespeichert lagen und wegen der dort vorherrschenden laxen Sicherheitsvorkehrungen gestohlen wurden. EU-Digitalkommissar wurde Oettinger trotzdem. Das war vor exakt 367 Tagen. Seither ist er „Cyberkommissar der Herzen“, wie ihn das Team von netzpolitik.org nennt, das spätestens seit der Landesverrats-Affäre jedem bekannt sein dürfte.

Mr. Cyberkommissar hat seit seinem Amtsantritt in Folge vor allem viel geredet und dabei viele Dinge über das Internet und die Netzgemeinde gesagt. Auf Einladung des deutschen Bundesfinanzministeriums diskutierte er etwa mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG über Google und die Netzneutralität. Ihr wisst schon, das ist die Gleichbehandlung aller Daten und Dienste im Netz. Für Oettinger sind das hingegen „Taliban-artige Entwicklungen“. Da ist die Netzgemeinde, da sind die Piraten unterwegs, da geht es um perfekte Gleichmacherei. Da heißt es die böse Industrie.“

Nicht dass wir uns jetzt falsch verstehen, Oettinger ist selbstverständlich für Netzneutralität, wie alle Politiker aller Lager. Aber er versteht unter Netzneutralität einfach was anders als die Netzgemeinde. „Ist es wichtiger, dass im Auto hinten rechts die sechsjährige Tochter hockt, und sich Musik runterlädt von Youtube, hinten links hockt der neunjährige Bengel und macht irgendwelche Games. Ich finde Youtube runterladen hat ein paar Sekunden Zeit. Ich finde das Game kann auch mal nicht perfekt auf dem Bildschirm sein. Aber die Verkehrssicherheit, ein kommerzieller Dienst, sollten von der Netzneutralität, von diesem Taliban-ähnlichen Thema abweichen dürfen.“

Notrufsysteme und selbstfahrende Autos sollten also ausgenommen sein, von der „Gleichmacherei“. Und das, obwohl so ein Zukunftsauto noch nicht einmal Internet braucht, wie BMW verlautbaren ließ. Wie er zu diesen Ansichten kommt, erzählte der Digitalkommissar unlängst einem meiner Kollegen: Oettinger trifft sie schließlich alle: die Lobbyisten aus der Industrie. Wann und wo, erfährt die Öffentlichkeit aber nicht. Als er dann kürzlich in seiner Funktion als Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft auch mal ein paar Vertreter der Zivilgesellschaft traf, setzte Oettinger allerdings gleich einen neuen Lobby-Transparenz-Standard: Er kündigte das Treffen mit zwölf Tweets an. Das muss ein wahrlich einzigartiges Ereignis gewesen sein, wie es scheint.

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Auch zum Urheberrecht hat Mr. „Sie sind ein Taliban“ viel zu sagen. Er fordert etwa ein Sachrecht für digitale Güter, also, dass digitale Güter mit physischen Objekten gleichgesetzt werden, und Geoblocking. Sie haben richtig gehört: Eine regionale Sperre von Internetinhalten durch Anbieter. Ansonsten würde der europäische Filmmarkt zusammenbrechen und es würde nur noch „Google & Co aus den USA“ geben. Oder der österreichische Fußball.Sie glauben doch nicht, dass der österreichische Fußball, der mittelmäßig ist, sich halten könnte, wenn es nur noch einen Markt gäbe? Dann wäre das Spiel Salzburg gegen Austria Wien nur noch sekundär. Dann gäbe es nur noch Real gegen Barca.“ Ob sich Herr Oettinger eigentlich am Dienstag das Match Österreich gegen Schweden angesehen hat? Wir wissen es nicht, Geoblocking sei dank konnte er es wohl nicht empfangen, in dem Land, in dem er sich gerade aufgehalten hat.

Verteidiger von VPN-Zugängen hält Oettinger übrigens auch für militant.„Sie sind in der Sache ein Taliban“bekam etwa mein Kollege zu hören, als er ihn gefragt hat, ob er mit Geoblocking im Zeitalter von VPN-Zugängen nicht gegen Windmühlen kämpft. Aber wir wollen mal nicht so sein. Unlängst setzte sich Oettinger etwa für den Ausbau der Datenautobahnen und digitaler Infrastruktur ein, der in Deutschland vernachlässigt werde. „Wir sollten lieber Schlaglöcher als Funklöcher in Kauf nehmen.“

Über seine einjährige Amtszeit sagte er: „Ich habe viele neue Wörter gelernt. Wir nominieren Günther Oettinger hiermit offiziell für den Wolfgang Lorenz Gedenkpreis für seine besonders realitätsfremden und industriegeprägten Aussagen zum Internet und der Beschimpfung von Journalisten und Aktivisten als Taliban.

12.09.2015, Altes Rathaus (Barocksaal) Wien. #WOLO15: Award-Gala für ausgezeichneten Kulturpessimismus // Fotocredit: Karola Riegler

12.09.2015, Altes Rathaus (Barocksaal) Wien. #WOLO15: Award-Gala für ausgezeichneten Kulturpessimismus // Fotocredit: Karola Riegler

PS: Zwei Tage nach der Verleihung des #WOLO15 fiel Oettinger erneut mit diversen Aussagen auf: Internetkonzerne wie Facebook sollen für die Inhalte, die über sie verbreitet werden, haftbar gemacht werden. Gewaltverherrlichung, Pornografie und Hassreden gehören verboten! Das sei schließlich auch im TV so. „Wir müssen nun überlegen, ob einige Vorschriften auf neue Dienste und Plattformen im Internet ausgeweitet werden können“, sagte Oettinger. Na dann. Auf zum #WOLO16.

Nominierungsrede von Wolfgang Brandstetter (ÖVP) und Josef Ostermayer (SPÖ)

Kennen wir das noch? Die Leerkassette. Und die VHS-Kasette. Da ist Musik von Guns’n’Roses drauf. Und ein Film von Dirty Dancing. Legal kopiert. Damals waren das echte Privatkopien. Und dafür, das wir diese Kopie anfertigen durften, haben wir eine kleine Abgabe gezahlt. Und die wurde dann für die Künstler und kulturelle Förderungen verwendet. Völlig legitim war das damals.

Heute hören wir Musik via Spotify oder kaufen uns Lizenzen von Songs im iTunes-Store, oder wir besorgen uns Musik und Filme über andere Kanäle, wie ich es mal nennen mag. Keines dieser Dinge fällt unter die Definition Privatkopie. Denn die ist praktisch tot und die Songs, die wir streamen oder auch deren Lizenzen wir erwerben, gehören uns nicht einmal. Auch der illegale Download ist keine Privatkopie, sondern jetzt dank der Urheberrechtsnovelle offiziell wirklich illegal. Vorher: Grauzone.

Trotzdem sollen wir ab Oktober eine Abgabe zahlen und zwar auf alle Speichermedien, egal ob Notebook, Tablet, Handy, SD-Karten oder externe Festplatten, die so hoch ist, dass sie auch als verdeckte Steuer für den Staat noch lukrativ ist.

Die österreichische Bundesregierung hat die Abgabe auf all diese Speichermedien im Juli beschlossen – und zwar im Schnelldurchlauf. Hinter verschlossenen Türen haben sich ÖVP und SPÖ geeinigt, die Abgabe wurde ohne Hearing im Parlament durchgepeitscht.

Treffsicher und bewährt nennen sie es. Kulturminister Josef Ostermayer sagte etwa: „Mit der Weiterentwicklung der Leerkassetten zur Speichermedienabgabe wurde in Österreich ein Modell gewählt, das sich in vielen europäischen Ländern bewährt hat.“ Österreich macht also mal wieder das nach, was andere EU-Länder schon vorgemacht haben. Dass das nicht immer gut und zeitgemäß sein muss, nur weil es andere auch haben, wird ignoriert.

Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) sprach von einer „zeitgemäßen Lösung“, mit der „alle gut leben können“. Seine Filter-Bubble möchte ich haben. Und die SD-Karte seiner privaten Kamera möchte ich auch sehen, um zu checken, wie viele Privatkopien er darauf gespeichert hat.

Ostermayer und Brandstetter haben sich ihre Wolo-Nominierung doppelt verdient: Dafür, die lauten Stimmen, die dagegen waren, dank Filterbubble gekonnt zu ignorieren. Und dafür, im Jahr 2015 eine Steinzeit-Abgabe einzuführen. Wir müssen wohl wieder auf Leerkassetten umsatteln.

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Atari Teenage Riot, das Internet und mein Remix

01 Sunday Mar 2015

Posted by shroombab in Music

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activism, atari teenage riot, breaks, internet, music, remix, shroombab

Ich habe Atari Teenage Riot’s “We are from the Internet” remixed. Für einen Remix-Wettbewerb. Übrigens der erste Remix-Wettbewerb, an dem ich je teilgenommen habe. Warum – ist leicht erklärt:

Musik und Politik
Alec Empire, Frontmann von Atari Teenage Riot, ist Schuld an meiner “Musik mit Message” Mission für 2015. Als IT- & Netzpolitik-Redakteurin, die auch rund um den Neujahrswechsel 2014/2015 den Chaos Communcation Congress (#31c3) berufs- sowie interessensbedingt eifrig mitverfolgt hat, ist seine Keynote und auch sein Interview mit Krautreporter über Hacker, Musiker und Politik nicht an mir vorübergegangen.

Da hat es plötzlich “klick” gemacht bei mir. Ich mache seit Jahrzehnten Musik – auf die Idee, das ganze mit (netz)politischen Messages zu verknüpfen, bin ich aber all die Jahre nicht gekommen. Was daran liegen könnte, dass ich hauptsächlich ohne Vocals gearbeitet habe, also rein “instrumental” unterwegs war. Mit meiner Mission wär auch nix geworden, hätte ich nicht just in dem Augenblick mit Kitsune, die ebenfalls von der Idee begeistert war, eine würdige, begabte und motivierte Vocalistin, die es gewohnt ist, Texte einzusprechen und sich obendrein selbst hervorragend mit “dem Internet & Co” auskennt, gefunden. Und mit der ich die Sound-Files auch über “das Internet” austauschen kann. Somit nahm die Mission ihren Lauf.

Meine Arbeit am Remix
Doch zurück zu meinem Atari Teenage Riot Remix. Wie ich gesehen habe, dass Atari Teenage Riot nun diesen Wettbewerb startet, und dabei nicht nur vedammt phatte Beats sucht, sondern auch die Botschaft, die ich unter anderem vereinfacht ausgedrückt als “Wir sind das Internet und das Internet ist das, was wir draus machen” und “wir können etwas (ver)ändern, die Entwicklungen steuern” bezeichnen würde, unter die Menschen bringen möchte (davon gehe ich zumindest nach dem Talk von Alec Empire aus), habe ich doch glatt mitgemacht. So kam ich durch das Internet überhaupt erst zum Musikproduzieren, zu meiner ersten Vocalistin, die mit mir Tracks aufnahm, zu meinem ersten Produzenten, der mir die wesentlichen Basics beibrachte, und so weiter.

“WE ARE FROM THE INTERNET” Remix Contest! Head over to @Beatport for more info/rules and contest prizes! http://t.co/jai2e962nR

— Atari Teenage Riot (@ATR_official) 21. Februar 2015

Und das Beste: Ich habe die Arbeit am “We are from the Internet”-Remix wahrlich genossen. Es war so schön, die analogen Synths zu bearbeiten und zu zerschnipseln, die offensichtlich händisch eingespielt und nicht mit dem Mauszeiger auf Maschinen programmiert wurden. Es war ebenfalls schön, mit Nic Endos Stimme arbeiten und sie durch Exciter und Delays jagen zu können. Ich hoffe, ihr mögt meinen Remix auch und werdet jetzt auch dafür abstimmen! Denn ein Release auf “Digital Hardcore”, das wäre etwas, das auf meiner Wunschliste noch nicht abgehakt ist bis jetzt. Ich danke euch!

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