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Tag Archives: creative writing

Roman plotten: Von der Idee bis zur Umsetzung

06 Tuesday Feb 2018

Posted by shroombab in Uncategorized, Writing a Novel

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creative writing, kreativität, plotten, roman, schreiben, schreibtechnik, snowflake, Writing a Novel

Ihr habt euch schon immer mal gefragt, wie ein Roman, Krimi oder Thriller eigentlich entsteht und ob es da mehr gibt, als eine „erste Idee“, bevor man mit dem eigentlichen Schreiben beginnt? Das ist von AutorIn zu AutorIn unterschiedlich. Es gibt unterschiedliche Schreibtypen. Und diese „Plotten“, so nennt man das Entwicklen einer Handlung, jeweils unterschiedlich. Laut dem Beststeller-Autor „Randy Ingermanson“ (Writing Fiction for Dummies) gibt es vier Versionen:

Seat-of-the-pants
Dieser Autorentyp schreibt einfach drauf los, ohne zu planen und zu überarbeiten.

Edit-as-you-go
Dieser Autorentyp schreibt eine Szene, dann überarbeitet er diese. Erst dann geht es weiter.

Snowflake
Dieser Autorentyp entwickelt ein Grundgerüst, das aber während des Schreibprozesses an neue Ideen, Einfälle und Entwicklungen angepasst wird.

Outline
Dieser Autorentyp schreibt alles detailliert auf und gestaltet den Plot mit sämtlichen Details und Einzelheiten.

Ich persönlich bin eher der „Seat-of-the-pants“- und der „Snowflake“-Typ.

Seat of the Pants
Bei Kurzgeschichten im Umfang von 2000 bis 6000 Wörtern schreibe ich einfach drauf los und überlege mir das Ende erst während dem Schreiben. Dann wird überarbeitet und das Ende noch einmal ausführlich evaluiert – manchmal komme ich dann noch zu einem anderen Ende, weil ich doch nicht glücklich damit bin, aber für Kurzgeschichten eignet sich dieses „einfach drauf los schreiben“ als Methode doch recht gut.

Probleme

Anders sieht das schon beim Schreiben von Romanen mit 60.000 bis 120.000 Wörtern aus. Da hat man mit dieser Methode zwar anfangs vielleicht einen guten Run beim Schreiben und es gibt mit Stephen King doch auch sehr prominente Autoren, die auf diese Methode setzen, doch es zeigen sich dabei nach und nach Probleme, wie die österreichische Krimi-Autorin Petra Gungl in ihrem Blogeintrag anmerkt: „Ist das Pferd erstmal vom Schwanz aufgezäumt, bockt es bei jedem weiteren Eingriff widerwillig.“ Setzt man so gar keine Strukturen auf vor dem Schreiben, entwicklen sich Charaktere anders als man denkt und das eine führt plötzlich nicht mehr zum anderen, so wie man es sich vielleicht gewünscht hätte und plötzlich steht man ohne Antagonisten („Gegenspieler“) da.

Snowflake
Aus diesem Grund setze ich persönlich beim Romanschreiben auf die Methode „Grundgerüst“. Bei meinem ersten Roman „Der Crash“ mit knapp über 100.000 Wörtern habe ich nicht nur die Figuren vorab gründlich entwickelt und mir überlegt, was sie eigentlich im Laufe der Geschichte gelernt haben sollen, sondern auch die Handlung vorher definiert und mit ihr die drei wichtigsten Ereignisse bis zum Ende. Mir war allerdings noch nicht klar, was meinen Figuren auf den Weg dorthin alles passieren wird und welche Konflikte sie erleben werden. Das war die „große Unbekannte“ und in der Überarbeitung musste dann der ein oder andere Aspekt der Geschichte weichen, weil er im Gesamtbild dann doch nicht so viel Sinn ergeben hatte, wie von mir zu dem Zeitpunkt gedacht.

Ergo – bei dieser Methode hat man in der Überarbeitungsphase ebenfalls noch relativ viel Arbeit, aber bei weitem nicht so viel wie bei der „Seat of the Pants“-Methode. Ich werde also auch wieder bei meinem zweiten Roman auf die „Snowflake“-Methode setzen. Wer eine genauere Anleitung für sich selbst finden möchte, findet hier etwas mehr Input.

Es gibt kein richtig oder falsch
Aber eines sei gesagt: Keiner der angeführten Methoden zum Plotten von Romanen ist falsch. Es gibt einfach unterschiedliche Typen und man muss rausfinden, was für einer man ist – und dann die Vor- und Nachteile dessen in Kauf nehmen. Natürlich kann man sich aber auch von anderen AutorInnen inspirieren lassen und es gibt zahlreiche Methoden, die einem dabei helfen können, den perfekten Weg für sich zu finden. Die deutsche Krimi-Autorin Klaudia Zotzmann-Koch schreibt auf ihrem Blog etwa, wie sinnvoll Post-Its beim Erstellen eines Plots sein können. Viellleicht wollt ihr das mal für euch ausprobieren.

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#WritersRetreat in Piran – Reloaded

05 Tuesday Sep 2017

Posted by shroombab in Uncategorized, Writing a Novel

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creative writing, cyberkrimi, piran, roman, schreiben, writerslife, writersretreat

Vergangenes Jahr war ich Mitte August bereits einmal im slowenischen Hafenstädtchen Piran zum Schreiben. Wie es mir damals ergangen ist, könnt ihr hier nachlesen. Auch dieses Jahr habe ich mich zum #WritersRetreat geleitet von Ana Znidar ans Meer zurückgezogen. Auf der Dachterrasse des Hotel Tartini schreibt sich einfach gut – trotz oder gerade wegen der fantastischen Aussicht.

2017-08-14 15.30.42
2017-08-18 12.55.04

Dieses Jahr ging ich sehr konzentriert an die Arbeit. Fast sechs Stunden lang schrieb ich täglich an meinem Cyber-Roman und am Beitrag für die Anthologie “Smarte Lügen” für den Verlag mono. Die Quantifizierung hat am Ende ergeben:
– 20 Seiten Übearbeitung von “Der Crash”
– 45 Seiten neues Ende geschrieben für “Der Crash”
– erste Version der Kurzgeschichte “Code reset” mit 3398 Wörtern und 21.300 Zeichen fertig

Gelernt habe ich dieses Mal:
– es macht wirklich Sinn, während des Schreibens auf Social Media zu verzichten
– Deadlines helfen dabei, sich wirklich den Hintern aufzureißen
– Feedback ist in jedem Fall zu 100 Prozent nützlich, egal, ob es positiv oder negativ ist
– Pausen sind wichtig, ohne Pausen kommt nur Blödsinn raus

Erinnerung für mich selbst Nr. 1
(vom #writersretreat in #Piran):
Wenn du schreiben willst, geh offline.

Schönen Tag Euch allen! pic.twitter.com/O1IOAmN2Sx

— Bettina Reinisch (@schreibsalon) 22. August 2017

Ich habe mich dieses Mal in Piran richtiggehend leer geschrieben. Danach hatte ich das Gefühl, alles sei gesagt. Meine Figuren haben, während ich physisch in Piran war, viel erlebt – ich dagegen bis auf kulinarische Genüsse mit Fisch & Meeresfrüchten und anregenden Gesprächen mit meinen Mitschreiberinnen eher weniger. Ich hatte schon den ganzen Sommer an der Überarbeitung von “Der Crash” gewerkelt – 380 Seiten wollten in einem Durchlauf stilistisch verbessert, neu gestaltet, umgeschrieben, auf Fehler korrigiert und werden.

Das “Camp NanoWriMo” hat mir im Juli etwa dabei geholfen, mein Überarbeitungsziel von 80 Seiten einzuhalten (bzw. um 20 Seiten zu übertreffen). Deshalb habe ich es beim #WritersRetreat dann auch tatsächlich bis zum Ende geschafft – und das Ende, ja das Ende ist jetzt richtig gut (danke an dieser Stelle an meine TestleserInnen, die mich auf den richtigen Weg gebracht haben!). Ich konnte schließlich 423 Seiten zählen.

Mehr zum Inhalt kann ich euch leider noch immer nicht verraten. Aber hey, ich habe euch gerade den (vorläufigen) Titel meines Cyber-Krimis rund um selbstfahrende Autos, Hacker und vernetzte Kuhställe erzählt. Das muss vorläufig reichen. In diesem Sinne, macht es gut. Für mich kommt jetzt der harte Part: Ich muss versuchen, mein Werk auch zu verkaufen. Das ist für Autorinnen und Autoren oft der schmerzhafteste, aufreibendste und langwierigste Teil nach der Überarbeitung. Drückt mir die Daumen und wünscht mir Glück!

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#SHA2017: Creative Writing Workshop for Hackers

11 Friday Aug 2017

Posted by shroombab in Text, Uncategorized, Writing a Novel

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author, creative writing, free writing, hackercamp, podcast, sha2017, still hacking anyway, workshop, writing

Let’s hack words! Together with crime novel author Klaudia Zotzmann at the “Still Hacking Anyway” (SHA2017) camp in Zeewolde, Netherlands – we were doing a creative writing workshop for hackers. When we asked the question who was actually a writer, we had a few hands going up in the air. Then one participant asked: “Does code count as well?” And suddenly we had up all hands in the air.

Within our workshop, we did not write any code, but instead we did some free writing. “Freewriting” is practiced by numerous writers and journalists, for example, when they have writing blockades. Creative writing, in which thoughts are put on paper without thinking about it, helps to get back into the writing flow. Nearly all of our participants were writing with pen & paper, and all of them were actually writing!

After our workshops we saw their eyes shine and their faces gleam. So many happy faces! It was a wonderful experience. And so much fun fun fun. ❤ We are still waiting for the stream to be up, as soon as it is ready, I will share it with you.

Podcast
Directly after our workshop we recorded the latest issue of Klaudias podcast about creative writing. You can download the MP3 here. We did talk in German though. Hope you’ll enjoy!

 

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Reminder: Anthologie “Smarte Lügen”

03 Monday Jul 2017

Posted by shroombab in Text, Uncategorized

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anthologie, ausschreibung, creative writing, internet der dinge, literatur, schreiben, smarte lügen, technologie, wettbewerb, writing

In meinem Urlaub auf Zakynthos hat mich der erste Beitrag. zur Anthologie “Smarte Lügen” erreicht! Danke dem Einreicher!

Ich möchte das als Chance nutzen, euch noch einmal auf die Literatur-Ausschreibung hinzuweisen. Gemeinsam mit Günther Friesinger von monochrom bringe ich eine Kurzgeschichtensammlung (Anthologie) zum Thema “Smarte Lügen/Alles smart” raus. Wer mitmachen will: Hier erfährt ihr alles dazu…  Vielleicht mag ja der ein oder andere den Sommerurlaub dazu nutzen, sich eine “nette” Kurzgeschichte dazu auszudenken!

Deadline
Die Deadline für die Einreichung ist der 3. September 2017. Achtung, diese Deadline wird nicht verlängert! Bitte seht zu, dass ihr bis dahin fertig seid. Wer noch keinen Beitrag fertig hat, mir aber zwischendurch signalisieren will, dass er/sie dran arbeitet, schreibt mir eine Mail – ich freue mich darüber! (Mail an: shroombab@gmx.at – Betreff: Smarte Lügen)

Was wäre wenn
Um eure Kreativität ein wenig anzuheizen:
* Was wäre, wenn Paul sein Smartphone als Wohnungsschlüssel verwendet und plötzlich der Akku ausgeht?
* Was wäre, wenn der fernsteuerbare E-Herd von Eva und Fritz plötzlich angeht, wenn die beiden gar nicht zu Hause sind?
*Was wäre, wenn die Daten von Sabines Fitness-Armband plötzlich bei ihrer Versicherung landen und diese sie damit konfrontiert, dass sie gar nicht jeden Montag zwischen 18 und 19 Uhr laufen geht, sondern zu Hause vor ihrem Smart TV sitzt?
* Was wäre, wenn Dieter plötzlich eine Nachricht von seinem Kühlschrank bekommt in der drin steht: “Marion betrügt dich. Sie isst gerade einen Schoko-Pudding, obwohl sie dir versprochen hat, keinen mehr zu kaufen.”

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NaNoWriMo: Leider nicht (direkt) dabei…

02 Wednesday Nov 2016

Posted by shroombab in Text, Uncategorized, Writing a Novel

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autor, creative writing, ideen, journalismus, kreativität, nanowrimo, novel, roman, technology, writerslife, writing, Writing a Novel

Anders als geplant kann ich doch nicht am #Nanowrimo teilnehmen. Für alle, die nicht wissen, was der #Nanowrimo ist: Es ist die Abkürzung für National Writing Month. Und dahinter steckt eine Idee, im Monat November in relativ kurzer Zeit rund 50.000 Wörter zu schreiben. Einen Roman. Die meisten Autoren nutzen das, um den “first shitty draft” ihres neuen Buches zu verfassen.

Ich habe gerade erst den 350-Seiten-langen „first shitty draft“ meines Romans „Der Crash“ fertig gestellt, der auf seine Überarbeitung wartet. Das sind mehr als 50.000 Wörter (rund 80.000) und ich habe dafür fünf Wochen reine Schreibezeit gebraucht (ohne Plot-Entwicklung, Figuren, Ideenfindungsprozess etc). Mehr dazu erzähle ich euch gerne demnächst. Aber leider habe ich schon wieder eine Idee und Inspiration für ein neues Werk, das ich gerne im Monat November mit all den anderen Autoren runter geschrieben hätte.

Wäre da nicht meine Arbeit als Journalistin. Auf die Wörteranzahl werde ich im Zuge meiner Arbeit wohl problemlos kommen – mit der täglichen Arbeit, die aber nicht nur aus schreiben besteht. In letzter Zeit hatte ich allerdings das Glück, mit wahnsinnig vielen, coolen Menschen über so spannende Technologie-Themen der Zukunft sprechen zu können. Face 2 Face. Auf Konferenzen wie z.B. der Privacy Week, dem Business Riot Festival oder Mapping the Internet. Ausführlich. Mit vielen Hintergrundinfos. Und ich kann es auch kaum erwarten, all diese Beiträge dazu zu schreiben.

Da waren etwa darunter:

  • Die Psychologin und Profilerin Suzanne darüber, warum drei Daten reichen, um alles über einen rauszufinden, große Datensammlungen wie die der NSA nicht zielführend sind und wie man sich vor Psychopathen schützen kann
  • Die Aktivistin und Forscherin Ksenia Ermoshina über ihre Krypto-Forschung und Überwachung in Russland und Frankreich
  • Die Gründerin des ersten female Hackerspace in Wien, Stefanie Wuschitz über Technik, Frauen und offene Technologien
  • Die Soziologin und Hackerin sva vom Chaos Computer Club Vorstand über Pretty Easy Privacy als Ergänzung zu PGP für E-Mail-Verschlüsselung
  • Die Referentin Anne Roth vom NSA-Untersuchungsausschuss in Deutschland über die BND-Geheimdienstreform in Deutschland
  • Die österreichische Professorin Silvia Lindnter von der US-Universität of Michigan über die Maker-Szene in China und die Unterschiede bei Innovation aus Makerspaces in Europa
  • Der GNU Taler-Erfinder Christian Grothoff über Kryptowährungen und das Open Source-elektronische Bezahlsystem GNU Taler
  • Der Linzer Professor Sonntag über den TOR Exit Node an der Linzer Kepler-Universität
  • Der Sicherheitsforscher und Hacker starbug vom Chaos Computer Club über unsichere biometrische Systeme wie Fingerabdrücke und Gesichtserkennung (ok, das war kein ausführliches Interview, aber der Vortrag war grenzgenial)

I ❤ my job.

Blöderweise habe ich dank der Verschriftlichung meiner für den Monat November ausstehenden Interview-Beitrags-Liste schon wieder eine neue Idee. Eigentlich weiß ich mittlerweile so viel über Privatsphäre- und Anonymitäts-Alternativen, die gerade in Entwicklung sind und darüber, wie man im Netz seine Privatsphäre schützen kann, dass sich da auch ein Gesamt-Werk (eines, das man allerdings laufend adaptieren müsste und unter Creative Commons Lizenz stellen müsste, damit auch alle Zugang zu den Möglichkeiten haben) anbieten würde.

Dilemma! Kann bitte jemand meinem Hirn sagen, es soll aufhören, neue Ideen zu fabrizieren, bevor die alten abgearbeitet sind? Geht es allen Kreativen da draußen so? Die Interviews btw. Beiträge findet ihr hoffentlich alle demnächst auf der Website meines Arbeitsgebers. Ich werde mich bemühen, zumindest diese im Zuge des #NaNoWriMo niederzuschreiben.

Meine sonstigen #NaNoWriMo-Ideen bleiben leider (vorerst) auf der Strecke. Aber wer weiß, vielleicht schaffe ich doch zumindest eine Short Story. Oder einen Teil der Übearrbeitung von “Der Crash.” Auf jeden Fall: Toi toi toi allen Autoren, die es schaffen! 50.000 Wörter, you go, girls and guys!

PS: Ihr werdet hier zukünftig vermehrt Beiträge lesen, die sich rund ums Schreiben eines Romans drehen. Folgt dem Tag “Writing a Novel“.

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Warum es ohne Inspiration nicht geht…

06 Sunday Dec 2015

Posted by shroombab in Text, Writing a Novel

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creative writing, creativity, idea, inspiration, writing

Einen Roman schreiben. Diesen Wunsch schleppe ich bereits seit Jahren mit mir herum. Ich hatte schon viele Ideen, die ich nach einiger Zeit wieder verworfen habe. Weil sie nicht gut genug waren. Weil es nicht der richtige Zeitpunkt war. Weil ich keine Energie hatte, sie umzusetzen. Doch jetzt ist alles anders. Ich ließ diesen Sommer all meine alten Roman-Ideen los, denn nur so konnte ich Platz schaffen für Neues.

Das Gefühl, Bäume ausreißen zu können, vor Inspiration. (Getweetet, damit ich mich immer daran erinnere). pic.twitter.com/8dUzqkDn5z

— Barbara Wimmer (@shroombab) 16. Juli 2015

Es hat nur zwei Tage gedauert – und dann war sie plötzlich da: Die Idee, die jetzt von mir umgesetzt wird. Weil sie die richtige ist. Und weil jetzt der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Am 15. Juli war es soweit. Ein Gespräch im Alten AKH an einem lauen Sommernachmittag hat mich so inspiriert, dass ich in der Nacht danach um vier Uhr früh aufgewacht, wie ein Pfeil hochgeschossen aus dem Bett und zum Notizblock gehastet bin, nur um gleich niederzuschreiben, was mir in den Sinn kam.

In den nächsten Wochen habe ich die Idee weiter verfeinert, an der Handlung gearbeitet, habe mich mit Juristen getroffen, um die rechtlichen Rahmenbedingungen für meinen Thriller – ja, es wird spannend – und ja, es hat viel mit Technik, Internet der Dinge und Überwachung zu tun – abzustecken. Aber die Charaktere, die wollten einfach nicht flutschen. Mir sind wochenlang keine Namen eingefallen für die Hauptfiguren, ich sah die Figuren nicht vor mir.

Die Handlung steht also schon lange fest, aber ein guter Thriller lebt von seinen Charakteren und nicht nur vom Plot. Ein paar Monate sind vergangen, zwischenzeitlich habe ich mich #BassofHope gewidmet, um mich abzulenken und meine Fähigkeiten für Menschen einzusetzen, die sie jetzt gerade wirklich brauchen. Und plötzlich machte alles einen Sinn, was mir in diesen Monaten der kreativen Buch-Durststrecke alles passiert ist.

Ich musste in dieser Zeit für viele Dinge kämpfen. Beispielsweise dafür, dass mir als Journalistin von gewissen Personen der Respekt entgegen gebracht wird, den ich verdiene. Außerdem habe ich in der Zeit viel reflektiert. Etwa darüber, ob und wie Journalismus und Aktivismus zusammenspielen können. In der Zeit habe ich Menschen kennengelernt, die mich weiter inspiriert haben. Bis zum 4. Dezember wußte ich nicht, wofür die Durststrecke wirklich gut war. Aber dann… lag es wieder an der Begegnung mit einem Menschen.

Ich hab heute eine RIESEN-RIESEN-Motivation dafür bekommen, mein Buchprojekt wirklich zügig umzusetzen. ❤

— Barbara Wimmer (@shroombab) 4. Dezember 2015

Plötzlich flutschte es. Die Namen für meine Figuren war geboren – ohne legliche Anstrengung meinerseits. Und ich kann die Figuren klar visualisieren. Ich weiß wie sie aussehen, ich kann ihre Dialoge hören, die ich schreiben werde. Ich kenne ihre Agenda und ich weiß, was sie alles durchmachen werden. Die Charaktere für mein Buch lagen von einem Tag auf dem anderen (genauer gesagt passierte es wieder um vier Uhr früh, scheinbar eine magische Zeit) so klar vor mir, wie noch nie zuvor. Ergo: Jetzt geht es endlich los und es wird mich nichts mehr aufhalten.

In Kürze brauche ich sie also wirklich, die ersten Testleser (schreibt mir an shroombab@gmx.at, wenn ihr Interesse habt), die ich bereits voller Enthusiasmus im Sommer gesucht habe. Und die Erfahrungen anderer Autoren – Ist etwa zu erwarten, dass meine Charaktere eine Art Eigenleben entwickeln werden? Und wenn ja – wie geht man damit am besten um? Lasst es mich wissen, ich freu mich über euren Input.

 

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Am Segelboot (Erzählung)

14 Friday Aug 2015

Posted by shroombab in Text

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creative writing, greece, holidays, short story, sommerakademie

„Gibt es am Schiff WLAN?“ fragt ein braunhaariger, wohlgenährter Teenager, als er am Segelboot von Mario ankommt. Sein Freund und er starren unentwegt auf ihre Smartphones, ignorieren ihre Umgebung komplett. Dabei scheint gerade die Sonne so schön auf das tiefblaue Meer, das vor sich hin glitzert. Kaum Wellen. Die unendliche Weite der See, die Theresa so mag.

Als Mario die letzten Gäste für den Segelturn aufs Boot kutschiert hatte, sieht sich Theresa den Skipper etwas Genauer an. Bereits beim Transport mit dem Beiboot war ihr die Schönheit von Mario aufgefallen. Braunes, langes Haar, braungebrannter, durchtrainierter Körper. Dazu strahlend weiße Zähne, runde Augenbrauen und leuchtende, braune Augen. Doch da ist irgendwie mehr dran an ihm, denkt sich die neugierige Journalistin, die es in ihrem Urlaub auf eine griechische Insel verschlagen hat.

Sie beginnt, Mario zu beobachten, als er den Motor aufdreht, denn zum Segeln ist jetzt zu wenig Wind. Nur eine leichte Brise, die die salzige Luft an Bord spült, ist bemerkbar. Mario hat permanent ein Lächeln auf den Lippen, seine weißen Zähne blinken als Kontrast dazu. Er strahlt tiefste Zufriedenheit von innen aus. Gepaart mit der äußeren Schönheit macht ihn das für Theresa noch interessanter.

Die Tatsache, dass er ihr nicht wie es Männer sonst gerne machen, auf ihr Dekolletee starrt, irritiert sie ein wenig. Ihr schwarzer Triangle-Bikini gewährt dem männlichen Geschlecht tiefe Anblicke auf ihre wohlgeformte Oberweite. Theresa findet selbst, dass es eines ihrer schönsten Körperteile ist. Doch dafür interessiert sich Mario nicht. Stattdessen blick er verträumt aufs offene Meer hinaus.

am-segelboot

„Machst du das jeden Tag?“ fragt Theresa den Skipper. „Ja, im Sommer schon. Und ich kann mir nichts Schöneres in meinem Leben vorstellen!“ antwortet Mario. Schüchternes Lächeln, als er zu Theresa rüber blickt. „Segeln war schon immer mein großer Traum. Seit ich mein Boot habe, genieße ich jeden Tag damit.“ Theresa nickt bewundernd.

„Was gibt es Besseres, als seinen ganz persönlichen Traum jeden Tag zu leben?“ denkt sich die Journalistin, die selbst mit ihrem Sein und Tun unzufrieden ist. Alle zwei Monate dürfen sich ihre Kollegen und sie sich von ihren Vorgesetzten anhören, dass bald wieder Mitarbeiter gekündigt werden. Aus Einsparungsgründen. Der Holzindustrie – ergo Printmedienbranche – geht es schlecht. Die Angst, dass ihre Existenz durch eine Entscheidung, die sie nicht selbst aus freien Stücken trifft, gefährdet ist, sitzt ihr ständig im Nacken.

Doch darüber will Theresa jetzt nicht nachdenken. Stattdessen blickt auch sie auf das weite, offene Meer. Ihre Gedanken werden weniger, stattdessen genießt sie einfach das Hier und Jetzt. Am Boot mit Mario über das Meer schippern. Für einen Moment seinen Lebenstraum spüren und miterleben. Mario hat ein griechisches Lied von Xaris Alexiou in den CD-Player gelegt. Zu den sanften Klängen der Musizierenden und der kräftigen, verträumten Stimme der Sängerin schippert der Skipper mit dem Touristenboot auf die offene See hinaus.

Immer weiter entfernen sie sich von der Küste, an der eine Felsenklippe auf die nächste folgt. Das Grillenzirpen wird immer leiser, das Wellenrauschen immer lauter. Theresa kommt es vor, als würden die Wellen zur Musik tanzen, so sehr gleichen sie sich dem Rhythmus des Songs an. Theresa entspannt sich.

Die Teenager machen nebenan mit ihren Smartphones Selfies und starren noch immer vorwiegend auf ihre Geräte. „Schade, dass wir die Fotos nicht gleich über Whatsapp verschicken können“, meint der Teenager, aus dessen grüner Badehose eine Speckfalte herauslugt. Auch Theresa zückt jetzt ihr Smartphone. Und zwar um Mario zu fotografieren.

Sie will sich ewig an den Moment erinnern, in dem der Skipper mit seinem Zahnpastalächeln, das jetzt gerade ein wenig verschmitzt wie bei einem kleinen Buben wirkt, am Steuer seines Bootes steht und einfach zufrieden wirkt. Mit sich selbst und der Welt. Griechenland-Krise, lärmende Touristen und die 43 Grad Hitzewelle hin oder her.

„Lern was draus“, sagt Theresa leise zu sich selbst und drückt den Auslöser auf ihrem Handy.

Disclaimer: Theresa und Mario sind Fiktion, eine reine Erfindung der Autorin. Die Autorin segelte jedoch tatsächlich mit einem Skipper über das ionische Meer. Der Text entstand Anfang August 2015 während einem „Creative Writing“ / „Short Story“-Kurs bei Ana Znidar im Rahmen der Sommerakademie auf der griechischen Insel Zakynthos (sommerakademie.at).

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